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Interkulturalität und Religion

Zur interkulturellen Interpretation der gegenwärtigen Krise des Christentums, Concordia Monographie 55

Erschienen am 21.11.2011, 1. Auflage 2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783861303077
Sprache: Deutsch
Umfang: 172 S.
Format (T/L/B): 1 x 20.9 x 14.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Wer sagt, dass Religion und insbesondere die christliche Religion in Europa in einer Krise steckt, sagt nichts Neues. Schon Miguel de Unamuno sprach von der "Agonie des Christentums". Vor ihm hatte Friedrich Nietzsche den Tod Gottes angekündigt. Und noch vor Nietzsche, um ein weiteres Beispiel anzuführen, hatte bereits G.W.F. Hegel geklagt, seine Epoche verstünde sich auf alles, außer auf Gott. Angesichts der gesellschaftlichen und kulturellen Eindeutigkeit, mit der heute die Krise der Religion bzw. des Christentums quer durch alle Bevölkerungsschichten in den europäischen Gesellschaften zu spüren ist, bestehen jedoch zahlreiche Theologen und Religionssoziologen auf der These, dass die aktuelle Krise des Christentums mitnichten den Krisen vergleichbar sei, die es zu anderen Zeiten durchlebte, auch nicht der schweren Sinn- und Anpassungskrise, die die Aufklärung und das Aufkommen der Industriegesellschaft nach sich zogen. Denn es handelt sich weder allein um einen Verlust an politischem, moralischem oder kulturellem Einfluss, noch bloß um Schwierigkeiten der Inkulturation in die neuen Kulturen oder Subkulturen oder um das Fehlen einer konkreten Verwurzelung im Alltag der Menschen. Die gegenwärtige Krise, so wird behauptet, schliet offensichtlich all dies ein, weist aber zugleich einen neuen Aspekt auf. In ihr wird das Christentum erstmals in seiner Entwicklung von jener Geschichte eingeholt, die von Gesellschaften bestimmt wird, in deren Entwicklungs- und Innovationsdynamik die Religion zu einem Stolperstein, einem archaischen und nicht mehr wiederzugewinnenden Relikt geworden ist, weil sie mit der Mentalität und der Sensibilität der Mitglieder besagter Gesellschaften unvereinbar ist. Und eben diese Gesellschaften, wie beispielsweise diejenige des modernen Europas der Gegenwart, definieren sich selbst als Wissensgesellschaften. Vor dem kontextuellen und diskursiven Hintergrund dieser Analyse der gegenwärtigen Krise des Christentums in Europa versuchen die Beiträge dieses Bandes, aus der Perspektive der interkulturellen Philosophie einen alternativen Horizont für das Verständnis der gegenwärtigen Krise des Christentums in Europa zu skizzieren, und zwar in der Absicht, dessen interkulturelle Transformation als eine adäquate Antwort auf diese Krise vorzuschlagen. Damit soll die Bedeutung der Krise des Christentums in Europa keineswegs relativiert werden. Vielmehr geht es darum, mit dazu beizutragen, diese Krise in einem umfassenderen, universelleren Kontext zu betrachten und den Tendenzen zuvorzukommen, die in ihr ein Laboratorium sehen, wo man - gewiss sehr eurozentrisch - schon die Zukunft aller Religionen der Menschheit voraussehen kann.

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