Die Telefonzelle gibt es wirklich. Errichtet nahe der Stadt Ostsuchi, Japan, die zu den vom verheerenden Tsunami des 11.3.2011 am stärksten betroffenen Orten gehörte.
Ein Mann errichtet in seinem Garten diese Telefonzelle mit einem nicht angeschlossenen Telefon, aus dem nur die Stimme des Windes zu hören ist.
Seitdem pilgern Jahr für Jahr Hunderttausende von Menschen zu diesem Telefon, um dort Nachrichten für ihre verstorbenen Angehörigen zu hinterlassen.
Auch die fiktiven Protagonisten dieses Romans, Radiomoderatorin Yui und der Arzt Takeshi, haben Angehörige bei dem Tsunami verloren und begegnen sich in diesem Garten. Behutsam nähern sie sich an, versuchen, neuen Lebensmut zu schöpfen, eine besondere Freundschaft entsteht - und wer weiß???
Leise, bezaubernd, aber auch herzzerreißend und traurig, mit Einblicken in die japanische Kultur, geschrieben von einer jungen Autorin, die selbst seit vielen Jahren in Japan lebt. Hat mir sehr gefallen.
Lesetipp von Gabriele Striewe